Den Opfern des Großbrands aus der Beethovenstraße konnte geholfen werden,

Jubel über die gewonnene Weltmeisterschaft des deutschen Fußballteams ist am späten Sonntagabend des 22. Juni 2014 in Elmshorns Straßen spürbar, und dann passiert ein großes Unglück.

Ein verheerender Großbrand im Hochhaus der Beethovenstraße zerstört die Wohnungen von 169 Elmshorner Bürgerinnen und Bürgern. In der Nacht kämpfen 430 Einsatzkräfte gegen die Flammen. Die Betroffenen werden in Hotels, Notunterkünften oder bei Verwandten, Freunden und Bekannten untergebracht. Bereits am Montagmorgen richtet die Stadt Elmshorn eine zentrale Anlaufstelle im Rathaus ein. Ab 10 Uhr morgens finden sich dort schon die Notleidenden ein. Mehr als zehn Verwaltungsmitarbeiter kümmern sich um diese Menschen.

Die spontane Hilfsbereitschaft der Elmshorner Bevölkerung ist beeindruckend:

  • Eine ehrenamtlich organisierte Spendenannahmestelle startet zunächst in der Klostersande. Nach einigen Tagen ziehen sie in eine Ladenlokalität in der Schulstaße um. Die Firma Kersig Immobilien stellt diese Räumlichkeit für einen Monat kostenfrei zur Verfügung. Der Zuspruch ist riesig, und die Zusammenarbeit zwischen den ehrenamtlichen Helfern und der Elmshorner Verwaltung klappt vorbildlich.
  • Zahlreiche Geldspenden von Privatpersonen und etliche größere Summen von Elmshorner Firmen gehen bei der Stadt Elmshorn auf ein Sonderkonto ein – darunter zwei Großspenden von jeweils 10.000 Euro von der Deutschen Annington (Inhaber der Beethoven Immobilie) und vom Audita/ Lions Damen Club.

Auch das Elmshorner Spendenparlament (ESP) bietet sofort seine praktische Hilfestellung an. Der Bürgermeister der Stadt Elmshorn, Volker Hatje, bittet den Verein bei der Ausgabe von Spendengeldern um Hilfe. Daraufhin treffen sich Mitglieder des Spendenparlamentes mit den in große Not geratenen ehemaligen Bewohnern der Beethovenstraße. In den Gesprächen wird abgeklärt, ob eine Hausratversicherung vorliegt und welche Bedarfe für wie viele Personen vorhanden sind. Eine unkomplizierte, reibungslose Verteilung der Spendengelder konnte so organisiert werden.

Nach wenigen Wochen konnte den meisten Familien und Einzelpersonen wieder eine Wohnung in Elmshorn vermittelt werden. Die Betroffenen mussten Mobiliar und Kleidung völlig neu beschaffen, und viele von ihnen hatten keine Versicherung, die in dieser Not hätte helfen können. Ein Großteil dieser Menschen war auf die Spenden angewiesen.

Das Elmshorner Spendenparlament konnte auf Grund seiner Erfahrungen im Umgang mit bedürftigen Menschen wertvolle organisatorische Hilfe leisten und damit schnell und unbürokratisch ihren Teil bei der Spendenverteilung beitragen.